Der Filsø war früher einmal mit einer Größe von über 2.000 Hektar, und einer Länge von 8 Kilometern und einer Breite von 4 Kilometern, der größte See Jütlands und der zweitgrößte See Dänemarks, der sich vom Fjord von Ringkøbing bis hin zum Wattenmeer erstreckte.
Doch bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde damit begonnen, den See einzudämmen und trockenzulegen, um Land für die Landwirtschaft zu gewinnen. Der Wasserspiegel wurde abgesenkt und der See dadurch immer kleiner, unter anderem auf Kosten der Fischer und Jäger, die von den Ressourcen des Sees lebten.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts waren vom Filsø nur noch zwei kleinere Seen übrig und anstatt eines großen Sees mit einem reichen Vogel- und Fischleben fand man eine ausgelaugte und intensiv genutzte landwirtschaftliche Fläche vor.
Renaturisierung des Sees
Heute ist der See fast wieder so groß wie er früher einmal war.
Im Jahre 2010 erwarb ein Naturfonds die Gebiete um den entwässerten See herum, um die landwirtschaftliche Nutzung zu beenden und dafür die Umgebung zu renaturisieren, und das Vogelparadies wiederherzustellen, das es einmal gewesen war.
Es handelt sich hierbei um die größte Renaturisierung der jüngeren Zeit und heute ist der "neue" Filsø ein rund 915 Hektar großer See mit flachem Wasser, der nun der zweitgrößte See Jütlands geworden ist.
Die Tier- und Pflanzenwelt kehrt zurück
Im See wurden kleine Inseln und Holme angelegt, die vor Füchsen sicher sind. Dabei handelt es sich um sogenannte "Vogelinseln", auf denen die Vögel in Ruhe brüten können. Bereits jetzt haben sich viele verschiedene und auch seltene Vogelarten am großen See niedergelassen, und das verlorene Vogelparadies ist dabei, wieder zu seiner alten Form zurückzugelangen.
Aber auch die Unterwasserpflanzen kehren in einer beeindruckenden Zahl in den Filsø zurück. Im Jahr 2015 fand man 56 verschiedene Arten von Wasserpflanzen, hierunter einige von extremem Seltenheitswert.
In dem Gebiet rund um den See finden Sie Wiesen, Moose, Wasserlöcher und Dünenheiden zur Freude der Tiere wie auch der Menschen. Einige Felder des alten, entwässerten Seegebietes sind noch erhalten geblieben, sodass die Gänse und das Rotwild auch ohne Einschränkungen auf Futtersuche gehen können – halten Sie deswegen auch nach den beeindruckenden Rothirschen Ausschau, besonders im Herbst.
Erkunden Sie den Filsø
Besuchen Sie den Filsø und kommen Sie ganz nah an dieses renaturisierte Paradies heran. Wenn Sie durch das Gebiet wandern und diese ganz besonders schöne Stimmung rund um den See mit seinem reichen Vogelleben spüren, ist es schwer, sich vorzustellen, dass dieser See einmal komplett trockengelegt war.
Beobachten Sie von den aufgestellten Vogeltürmen mit Fernglas und Infotafeln das rege Treiben und Plantschen der Vögel im Wasser, und erfahren Sie mehr über die Vögel, die den Filsø frequentieren.
Auf der Westseite des Sees gibt es Wanderwege am Wasser entlang, an denen Aussichtsplattformen aufgestellt sind, von denen aus Sie die Aussicht genießen können, und wo Sie auch weitere Vogeltürme auffinden.
Sie können sich auch aufs Fahrrad schwingen und die Gegend von Ihrem Fahrradsattel aus erkunden. Hier wurde nämlich eigens ein neuer, verkehrssicherer Rundweg mit einer Länge von 16 Kilometern angelegt, der unter anderem über den alten Dammweg quer über die Mitte des Sees führt.